Goldenes Buch von Pfäfers
Ihre rund 400-jährige Entstehungszeit macht die Handschrift selbst zu einem Zeugnis besonderer Art: Der Evangelist von Reichenau im späten 11. Jahrhundert ist der Anfang. Eine Liste der Äbte um 1400 sowie Besitzurkunden und Gesetzestexte geben einen detaillierten Einblick in das mittelalterliche Klosterleben des Benediktinerklosters Pfafafel in der Schweiz. Der dritte Teil enthält eine deutsche Übersetzung der späteren Evangelienzusätze, die vermutlich um 1450 entstanden sind. Romanische und gotische Beleuchtung werden durch luxuriöse Renaissance-Einbände mit vergoldeten Silberbeschlägen vereint. Sie und die 4 ganzseitigen Miniaturen sind reich und fein verziert mit den goldenen und halbseitigen goldenen Initialen, die dem Codex seinen Titel geben. So werden seine Überlegungen zu einer Zeitreise durch die Jahrhunderte.
Den Beginn jedes Evangeliums markieren vier ganzseitige Porträts der Evangelisten, die als Tafeln auf einem Hintergrund aus kostbarem Marmorpurpur gerahmt sind. Die Miniaturen stehen mit ihren architektonischen Hintergründen, dem sorgfältig komponierten stilisierten Pflanzenschmuck sowie den Köpfen und Gesichtern der Figuren in Form und Stil noch ganz in der Tradition der berühmten Reichenauer Stiftsschule. Die Initialen von 31 ausgewählten Evangelienversen, die als liturgische Lesungen verwendet werden, vereinen auch strukturelle und dekorative Funktionen. Bunte Hintergründe und Umrisse verleihen den goldenen, mit Pflanzen bedeckten Buchstabenstielen Glanz.Bibliotheknummer:
Typ:
Buch
Art:
Faksimile
Kommentarband:
ja
Limitierungsnummer:
480
Zustand:
Sehr gut
Jahr:
1070–1450
Herkunft:
Deutschland
Sprache:
Latein
Genre:
Bibeln | Evangeliare